"let's crystallize"

 

 

Eröffnung 25. Oktober 19-23 Uhr


Ausstellungsdauer 26. Oktober ­ 23 November

Marika Seidler (DK) & Michelle Eistrup (DK/US/CARIB)
Celina Gonzalez Sueyro (ARG)
Morten Schelde (DK) & Gabriela Albergaria (POR)

 

Pressefoto 300 dpi


In der Ausstellung "let's crystallize" beschäftigen sich Sparwasser und die teilnehmenden Künstler mit verschiedenen Arten, traditionelle Wissenssysteme zu durchbrechen. Ein erweiteter Wissensbegriff beinhaltet mehr als verifizierbare Wissenschaft oder westliche Kosmologie. Auch persönliche Erfahrung, Glauben, Vertrauen und individuelle Wahrnehmung sind gültige Systeme der Bedeutungsproduktion und zeigen ein generelles menschliches Bedürfnis, die Welt zu interpretieren und Gedanken zu kommunizieren.


Die postkoloniale Wirklichkeit wird gekennzeichnet durch den Kontakt zwischen verschiedenen Kulturen und Kontinenten, dem Brechen mit alten Herrschaftssystemen und einer Auseinandersetzung mit der westlichen Aufklärung als primärem Weltmodell. "Let's crystallize" zeigt verschiedene Arten des Eintretens in andere Bedeutungssphären und den Versuch von innen zu sehen ­ in einem anderen Glauben, einer anderen Welt, einer anderen Person. Das Suchen nach Bedeutung wird auch zum Suchen nach Ausdrucksmöglichkeiten. Durch das Auswischen der Grenzen zwischen dem Hier und Dort, dem Du und Ich wird das Visuelle zum Raum der Kommunikation von subjektivem Wissen.


In der Ausstellung "Let's crystallize" wird die Zusammenarbeit zwischen Menschen zu einer Art gemeinsamen Wahrnehmung. Diese Form der kollektiven Produktion ist deutlich sowohl in dem Projekt von Marika Seidler und Michelle Eistrup ­ "Housing Spirits" kombiniert Kunstpraxis mit Soziologie und Insider-Wissen der Voodoo-Anhänger ­ als auch in der Zusammenarbeit zwischen Gabriela Albergaria und Morten Schelde in dem Werk "A room of ones own". Celina Gonzalez Sueyro arbeitet alleine; in ihrer Arbeit "Hunt picnic" scheint die Kombination mehrerer Schichten die Existenz einer neuen Realität heraufzubeschwören. Allen teilnehmenden Künstlern gemeinsam ist das narrative Element der Werke. Narration bedeutet, "eine Wahrheit" zu erfinden, ein fundamentales Regel-Set zu kreieren, von dem aus wir uns orientieren können. In dem Verbinden von Dingen, schafft die Narration unsere Realität.


In den Videos von Seidler & Eistrup wird das Geschichten-Erzählen zur Konsolidierung einer kollektiven Realität. Durch Interviews hören wir mehrere Versionen der gleichen Erfahrung, die fast zum wissenschaftlichen Beweis dessen werden, dass es eine (sexuelle) Beziehung zwischen den Lebenden und den Toten gibt. Wir werden auf verschiedenen Ebenen der Interaktion herumgeführt, und eine Unsicherheit zu der Grenzziehung zwischen Narration und Realität gibt dem Betrachter das Gefühl, in einer solchen Geschichte selber Akteur werden zu können. Seidler & Eistrup's Installation "Le Soleil de Minuit" besteht aus einer Videoprojektion und in dem anschließenden Raum stehen drei Videos auf einem kleinen Bildschirm als Archiv zur Verfügung.


In der Arbeit von Gabriela Albergaria und Morten Schelde "A room of ones own" wird der Betrachter zwischen einem konkreten physischen Raum und einem imaginären hin und her gezogen. Die Arbeit stellt unseren Wirklichkeitsbegriff in Frage. Kann man über eine " Andere" Welt reden, das Abnormale und Phantasmagorische? Oder repräsentieren Märchen Ideen, die auf die Anfänge des konzeptuellen Denkens der Menschen zurückgreifen? Die Zusammenarbeit der beiden Künstler­ bei Sparwasser in Form einer gemeinsamen Zeichnung ­ hat eine Geschichte, die auf eine gemeinsame Einladung der Kuratorin Henrikke Nielsen in der Galerie Kamm auszustellen im Jahre 2001 zurückzuführen ist.


In ihrer Arbeit "Hunt Picnic" inszeniert Gonzalez Sueyro ein Bühnenbild verschiedener Charaktere. Sie erzählt Geschichten, die so inhaltsreich sind, dass sie kaum in einem dreistündigem Theaterstück erzählt werden könnten. Durch kleine Veränderungen im Raum, mit Material wie beispielsweise aufgeschnittener Tapete oder Ausschnitten aus Straßenpostern, entsteht eine dreidimensionale Collage, die den Betrachter eine Geschichte unvorhersehbarer Zufälle verwickelt.

 

Donnerstat 31. Oktober um 21 Uhr in der Z-bar / um 23.30 Uhr in Sparwasser HQ: koncerte mit Matti Kallioinen und EMMON von dem musik label Abnormal Audio, Stockholm.

 

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