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WRONG(ED) ATTITUDES

TSUI KUANG-YU
SU HUI-YU

19. Februar - 18. März 2006


Eröffnung: 18. Februar, 19:00-23:00, Torstrasse 161, Berlin Mitte

Podiumsdiskussion: 19. Februar, 19:00-21:00
Mit: Su Hui-yu, Manray Hsu, Maren Richter, Vera Tollmann, Tsui Kuang-yu, Florian Zeyfang.

Öffnungszeiten: Mittwoch-Freitag 16:00-19:00; Samstag 14:00-18:00

Kuratiert von The Embassy of Contemporary Art (Manray Hsu & Maren Richter)
Gefördert von Cultural Centre of Taiwan in Paris
Unterstützt von Council for Cultural Affairs Executive Yuan ROC

(Die Ausstellung wird weiters im Cultural Centre of Taiwan in Paris gezeigt,
9. März - 26. April 2006, www.ccacctp.org)

 

Der Ausstellungstitel "Wrong(ed) Attitudes" verweist auf einen wichtigen Aspekt in TSUI Kuang-yu'sand SU Hui-yu's Arbeitsweise, der sich, wenngleich durch unterschiedliche Mittel, mit den regulativen Mechanismen des öffentlichen Raumes und den sich darin entwickelbaren Identitätskonstruktionen auseinandersetzt. Auf die Frage, wie man die sozio-politischen Veränderungen im städtischen Raum erfassen kann, um sie dann in Folge kritisch hinterfragen zu können, intervenieren sowohl TSUI Kuang-yu als auch SU Hui-yu performativ in das dichte urbane Gefüge von Taiwan. Mehr noch imitieren die zwei Künstler so genannte "richtige" Verhaltensweisen und Denkweisen, und legen so die Vielschichtigkeit aber auch die Instabilität von sozialen Rollen, urbanen Environments und gesellschaftspolitischen Codierungen mit ironischen Mitteln frei. Dabei jonglieren sie einerseits mit der Definition von falscher (wrong) Einstellung und andererseits mit der Definition von falsch verstandener (wronged) Einstellung.

Tsui Kuang-yu' s Videos, die 2005 bei der Venedig Biennale im Taiwanesischen Pavillon zu sehen waren, spiegeln die Beziehung zwischen ihm und seinem Umfeld wider, indem er versucht, sich in verschiedenste soziale Rollen hineinversetzt, um sich so in seinem unmittelbaren Umfeld auflösen zu können. Oder aber er verhält sich "falsch" im vermeintlich "richtigen" Kontext. In Anlehnung an chinesische Martial Arts Movies verleihen Tsui's aktionistische Perfomances den städtischen Szenarien ein artifizielles und humoriges Kolorit. TSUI zeigt zwei Serien seiner wohl inzwischen bekanntesten Aktionsvideos: Eighteen Copper Guardians in Shao-Lin Temple and Penetration: The Penetration (2'10"), The Perceptive (2'), The Spontaneous (1'50") (2001), and The Shortcut to Systematic Life (Superficial Circumstances, 9", 2002; I Am Fine, I Don't Get Wet, 3'40", 2002; City Spirits, 4'50", 2005).

SU Hui-yu hingegen attackiert und persifliert populäre Kulturmechanismen, im speziellen Soap Operas, Musikkanäle und die Modewelt, indem er einen Bezug zwischen subjektiver Identitätsbildung und Kulturökonomie herstellt. In seinen diversen Strategien der Aneignung erzielt er durch Rollenspiele eine Umkehrung der psychologischen und ökonomischen Logik von Pop Kultur. Er interveniert dabei oft direkt in Events der Mainstream Produzenten, wie zum Beispiel in einen der wichtigsten Industriezweige Taiwans, der Modeindustrie, dokumentiert im Video Chiling, The Super Model Love (2005). Die beiden Videos Bad (eine Parodie auf Michael Jackson's "Bad", 2005), und Endless Recalling, No. 2 (2005) belegen ein grundlegendes Prinzip seiner künstlerischen Praxis: Su entlehnt seine Bildsprache aus Medien und aus klischeetierten Repräsentationsformen von Politik und Staat gleichermaßen und sampelt sie zu quasi subjektiven Realitäten. Mit dieser Taktik denunziert SU"richtig " als politisch und popkulturell unzulänglichen, da hoch manipulierbaren, Begriff.

Pressebild und Lebenslauf